
Meine Erinnerungen an die Kriegsjahre 1939–1945
Günter Sibinger berichtet als Zeitzeuge über seine Erlebnisse im 2. Weltkrieg in Donauwörth
Günter Sibinger (Jahrgang 1933) wuchs in der Kapellstraße 25 (alte Hausnummer 27) auf. Sein Vater Karl Sibinger hatte ein Bauwarengeschäft. Mit seinen Eltern erlebte er im Keller des Wohnhauses den ersten Luftangriff auf Donauwörth am 11. April 1945. Dann evakuierte sich die Familie nach Schäfstall, wo sie den Durchmarsch der Amerikaner nach Donauwörth erlebte.
Zum Bericht (pdf)

… einen Terrorangriff in Donauwörth miterlebt …
Luise Feil (1916 - 2010) berichtet als Zeitzeugin vom Bombenangriff auf Donauwörth am 11. April 1945
Luise Feil war in den letzten Tagen vor der Entbindung einer Tochter, als sie nach dem 1. Bombenangriff auf Donauwörth flüchten musste. Wie dramatisch diese Flucht nach Bliensbach verlief, beschreibt sie u.a. in ihrem Zeitzeugenbericht.
"Im Luftschutzkeller des Hauses, in dem ich wohnte, waren schon fast alle Wandplätze belegt. Franz riet mir, mich an eine bestimmte Wand, wo noch frei war, zu setzen. Als die Bomben fielen, riß hinter mir die Mauer, Putz fiel mir auf den Hut, den ich zusätzlich am Mantel trug. So wurde ich nicht verletzt. Die anderen Plätze waren näher an einsturzgefährdeten Wänden..."
Meine Gefangenschaft im Hungerlager Neu-Ulm vom 16. Mai bis zum 13. Juni 1945
Otto Kuchenbauer berichtet von seiner Kriegsegefangenschaft in Neu-Ulm.
"1. Tag der Gefangenschaft:
Man hatte uns schon am Tage vorher darauf aufmerksam gemacht, dass wir in den nächsten Tagen aus Schrobenhausen verlegt werden sollten. Etwa gegen 10.00 Uhr erschienen vor unserem Lazarett mehrere LKWs, auf die wir verladen wurden. Wir hatten keine Ahnung, wohin es gehen sollte. Nachdem wir durch Augsburg gefahren waren, ging es weiter in Richtung Ulm/Donau, wo wir gegen 13.00 Uhr eintrafen. Plötzlich standen wir vor einem Gefangenenlager. Soweit das Auge reichte, kampierten da auf einem riesengroßen Gelände Zehntausende deutscher Kriegsgefangener. Hinter Stacheldraht lagen sie auf der blanken Erde, umstellt von Panzern und Maschinengewehren – jetzt wussten wir, woran wir waren. Die Phantasie reicht im Allgemeinen nicht aus, um sich das vorstellen..."

Meine behütete Kindheit in Donauwörth bis zu den Bombenangriffen im April 1945
Wolfram Unger (1938 - 2018) beschreibt den Weg seiner Familie in Donauwörth von der beginnenden Nazizeit bis zum Ende des 2. Weltkriegs.
"Im Staatsarchiv Augsburg fand ich erst vor kurzem ein Schreiben aus dem Jahre 1933, das vom damaligen Vorsitzenden der AOK Donauwörth, Karl Erdt (1895–1984), unterzeichnet ist. Darin wird meinem Vater vorgeworfen, er habe sich „in höchst verwerflicher Art [gegenüber der NS-Frauenschaft] geäußert, … durch sein spöttisches Verhalten gegenüber dem deutschen Nationalsozialismus stets missliebig sich gezeigt und dadurch Anlass zu Beschwerden gegeben.“ Soweit das wörtliche Zitat aus dem amtlichen Schreiben. Was waren die Folgen?..."

Im zerbombten Donauwörth
Franz Deibler, Jahrgang 1933, berichtet vom Bombenangriff am 11. April 1945 auf Donauwörth, bei dem er seine ganze Familie verlor.
"...Durch die Sprengbombe, die die Leonhardskapelle getroffen hatte, waren meine Eltern und Geschwister alle ums Leben gekommen. Bis etwa um 9 Uhr abends hatte ich vergeblich gehofft, dass sie meine Angehörigen noch ausgraben werden. Schließlich bin ich zur Familie Baur am Kuglplatz gegangen. Sofie Baur war wie eine gute Tante zu mir. Sie war noch sehr jung und in meinen Onkel Willi Schön verliebt. Bei ihr habe ich mein Heil gesucht …
Von den Kommunionkindern, die am Weißen Sonntag zur Erstkommunion gegangen waren, sind mehrere ums Leben gekommen...."

Das Kriegsende in Wemding 1945
Der umfangreiche Bericht von Konrad Meister mit Bildern und Aufmarschplänen beinhaltet u.a.
- Die Standgerichts-Verordnung vom 15. Februar 1945
- Verteidigungslinie Donau-Iller, „Alpenfestung“ und Flaggenbefehl
- Rückzugsgefechte an der Westfront 1945 – Vormarsch der US-Truppen
- Brettheim – Standgerichtsverfahren
- Das Regiment Heilbronn und sein Rückzug von Bamberg zur Donau
- Windsheim – Der Mord an einer NS-kritischen Frau
- Die Kriegsfront rückt vor zur Donau
- Der 20. April in Nördlingen
- Morde in letzter Minute in Gunzenheim